Montag, 30. Mai 2011

AproPopoBeerdigung



Als Kind war das mal eine ganz normale Sache, das man sich mit dem nackten Popo in den Schlamm gesetzt hat. Heute wird man blöd angeguggt, wenn man mal die Hosen runterzieht, und sich in eine Pfütze setzt. Als wäre man irre oder so. Dabei ist das doch eine sehr gesunde Sache. Und der Po bleibt Pickelfrei.

Ok, ok, man muss sich ja nicht in eine Pfütze setzen. Es gibt ja auch Schlammbäder, Lehmkurbäder oder Rockfestivals, bei denen man sich ganz offiziell mit Schlamm beschmieren kann. Keiner schaut einen da schräg an, wenn man seinen Körper beerdigt. Ich denke, "beerdigen" ist ein passender Begriff für das einschmieren mit Erde. Und wenn man sich dann wieder abwäscht, dann wird man wieder enterdigt. Logisch, nicht?

Wie habe ich mich gefreut, das ich die großartige Jenny mal wieder vor der Kamera haben durfte. Immerhin lag unser letztes Shooting eine ganze Weile zurück. Und wie kann man ein solches Comeback besser feiern, als mit einer Beerdigung? Wenn man das Model fragt, wie es so beerdigt wohl war, wird sie wahrscheinlich antworten: KALT. Der Fotograf durfte im Gegensatz zu ihr schwitzen. Als Ausgleich, sozusagen.

Nun, das war sicherlich nicht die letzte Beerdigung, welche ich fotografisch dokumentiert habe. Ein weiteres Lehmaufdemkörpershooting folgt sicher. Irgendwann.

Sonntag, 29. Mai 2011

von schlechter Musik und gutem Sterben



Man stelle sich vor, da steht so ein Typ da, sieht aus wie Dieter Bohlen in den 80ern. Ganz kreidebleich, sich die Hand an den Bauch haltend. Ich frage: Geht's Dir nicht gut, kann ich helfen? Ja, sagt er, ich habe Dünnschiss, und ja, du könntest mir ein paar Windeln anlegen. Jeder andere hätte wahrscheinlich bereut, den Typen angesprochen zu haben, aber ich bin froh darüber. Schließlich habe ich wieder etwas gelernt: Modern Talking und der ganze andere Kram, das ist ungesund. Ich meine, wem kocht es denn nicht in den Därmen, wenn man "Cherry Lady" hört? Aus diesem Grunde höre ich vorwiegend härteres Zeug. Dem gesunden Stuhlgang zuliebe. Ok, übertreiben darf man es auch nicht, mit der Härte ...

Aber für eine Sache ist so richtig schlechte Musik vielleicht wirklich gut. Ich meine, es hat ja alles seine guten Seiten, nich? Ein grauenhaftes Lied kann hervorragende Sterbehilfe leisten. Hundert Mal "Your My Heart, Your My Soul" zu hören, das überlebt keiner. Obwohl, wenn ich es mir so recht überlege, dann wäre das schon ein recht grausamer Tod. Nee, da findet sich sicher was würdevolleres ... im Magen eines Zyklopen zum Beispiel. Wie sich das auf dessen Stuhlgang auswirkt, kann ich aber auch nicht sagen.

Wie, was höre ich da? Warum Modern Talking Millionen Tonträger verkaufen, wenn sie so grauenhaft sein sollen? Das zeigt doch nur die masochistische Ader der Menschen! Und, wer weiß, wie viele Leute unbedarft eine Schallplatte gekauft haben, ohne sich der Folgen bewusst zu sein! Daher gehört auf jeden dieser Tonträger ein Etikett. Den Entwurf präsentiere ich hier. Muss nur noch gesetzlich verabschiedet werden. Wenn die Politiker nur nicht so taub wären ...

Donnerstag, 26. Mai 2011

gemeinsam bin ich viele



Irgendwie kommt mir immer wieder dieser Spruch in den Sinn: Mit Arbeit lässt sich kein Geld verdienen. Nun, das stimmt zweifellos, wie ich selbst feststellen darf. Nur stellt mir die Frage: wie kommt man denn zu Geld? Banküberfall? Reich heiraten? In beiden Fällen würde ich mich danach zu eingesperrt fühlen. Vielleicht sollte ich bei der Fotografie bleiben. Denn das ist nicht wirklich Arbeit. Es ist natürlich Arbeit. Aber nicht wirklich. Es ist Arbeit, welche keine ist. Irgendwie. Aber, das Geld, welches man damit verdient, ist auch kein Geld. Weil: man hat es zwar verdient, aber es ist dann, wenn man es braucht, nicht mehr da. Ein Dilemma.

Aber wozu braucht man schon Geld, wenn man sich selbst hat. Und wenn man selbst nicht ganz allein ist: um so besser. Als Fotograf sollte man ja sowieso die Augen überall offen haben. Wüßte gar nicht wie das gehen sollte, wenn man nur in eine Richtung schauen kann. Also mach mich mal weiter. Ganz nach dem Motto: gemeinsam bin ich viele. Zusammen bin ich stark. Und jeden Tag werde ich einer mehr.

Haaa - jetzt weiß ich, warum das Geld immer knapper wird. Es sind immer mehr da, unter welchen es aufgeteilt wird … vielleicht sollte ich mich doch mal wieder einsammeln? Ach nö, da bleib ich lieber arm ...

Mittwoch, 18. Mai 2011

Der Weg ist das Ziel



Heute mal wieder ein Bild von meiner Tastatur. Warum? Weil ich diese Woche mal wieder von früh bis spät vor dem Rechner zu arbeiten habe. Wenn der Weg das Ziel ist, wie ja immer behauptet wird, dann ist ja auch die Tastatur viel wichtiger als das, was ich damit schreibe / zeichne / bearbeite. Dann ist das googeln wichtiger als das finden. Und das Kaffeekochen ist wichtiger als das Kaffee-Trinken. Obwohl, letzteres kann ich noch gut nachvollziehen. Schließlich ist das Kaffee-Kochen eine gute Ausrede, um mal für 10 Minuten den Rechner zu verlassen. Wenn man dann noch frische Kaffeebohnen mit Oma's Mühle verarbeitet ... Hmmm ...

Montag, 16. Mai 2011

Ein Spiegel ist kein Spiegel ist ein Spiegel





Heute fehlt mir etwas die Zeit für große Worte, was sich in der Länge dieses Textes wiederspiegelt. Also lassen wir einfach mal Bild und Überschrift sprechen ...

Sonntag, 15. Mai 2011

Ein Interimsheim für Interimsliebende



Letzte Woche fragte mich wieder mal jemand, warum die Liebe manchmal so schnell verblüht. Eine schwierige Frage? Nein, auch nicht schwieriger wie die Frage, warum die Blümchen im Garten immer nur im Frühjahr aufblühen. Sie verblühen zwar wieder, man weiß aber, nächstes Jahr blühen sie erneut. Der Mensch, da bin ich mir sicher, ist nicht für die ewige Liebe geschaffen, wenn er auch oft dahin strebt. Irgendwann zerfällt alles, es ist nur eine Frage der Zeit. Die Liebe ist nur geborgt von der Vergänglichkeit, irgendwann kommt die Rückforderung. Wer lieben will, muss auch leiden, das ist Gesetz. Selbst der Zerfall, das Kaputte, das Zerstörte, auch das unterliegt den Gesetzen der Vergänglichkeit. Wo heute noch so ein traumhaft verfallenes Haus, wie oben im Bild, zu finden ist, wächst in ein paar Jahren vielleicht schon wieder eine gemeine Blümchenwiese. Das Leben zieht seine Kreise.

Meine Worte mögen den unglücklich verliebten optimistisch, den glücklich verliebten traurig stimmen, doch im Prinzip sollte es jeder Positiv sehen. Die Liebe gab es gestern nicht mehr, und morgen gibt es sie noch nicht. Es ist nur eine Interimslösung. Versuchen wir lieber, die Schönheit im Zerfall zu finden, ehe wir selbst zu Staub zerfallen.

Dienstag, 10. Mai 2011

von rostigen Dingen



Nur wenige Dinge, die wir sehen können, setzen keinen Rost an. Es ist einfach ein Zeichen des Verfalls. Aber so, wie viele Menschen mit zunehmenden Alter interessanter werden, haben auch andere rostige Dinge ihren besonderen Reiz. Das trifft natürlich nicht auf jedermann zu. Leute, welche Falten im menschlichen Gesicht schrecklich finden, werden wohl auch weniger die Schönheit im Rost und Dreck sehen. Schönheit ist halt Ansichtssache. Immer abhängig von der Betrachtungsweise.

Wie so oft findet man hier die Schönheit im Detail. Es ist wie ein Wolkenspiel. Wenn man mit dem Gesicht nach oben auf der Wiese liegt, in den Wolkenhimmel schaut, dann kann man auch die absonderlichsten Figuren erkennen. Bei rostigen Dingen ist's nur noch bunter. Ok, ein Wolkenhimmel kann auch bunt werden, aber bei Rost braucht man dazu nichts rauchen!

Genauso ist's mit dem Dreck. Immer so sauber und steril - das langweilt uns Menschen. Wir, oder zumindest ein Teil von uns, brauchen es immer mal schön Dreckig. Um uns wohl zu fühlen. Das heißt nicht, das wir gerne mit schmutzigen Füßen ins Bett gehen, uns in Pferdeäpfeln baden, oder rostige Zahnbürsten benutzen. Aber wir essen doch liebend gern das Obst vom Strauch, ohne es zu waschen, auch wenn uns die Eltern was anderes gelehrt haben. Bei der Gewohnheit, sich mindestens zweimal am Tag zu waschen, genießen wir es, uns zwischendurch auch mal richtig zu bekleckern. Oder sich gar mal richtig im Schlamm zu suhlen! Ich kenne Leute, die meinen, ein Auto ist erst dann ein Auto, wenn es Rost ansetzt. Und Hand auf's Herz: wir kennen doch alle das gute Gefühl, wenn man es mal geschafft hat, ein paar richtig schmutzige Wörter in den Mund zu nehmen!

Apropos Schlamm und Dreck: am Donnerstag habe ich ein schön schlammiges Shooting. Die junge Dame, welche Model steht, setzt zwar noch keinen Rost an, dafür darf sie sich mal so richtig schmutzig machen. Bis dahin muss das rostige Bild oben genügen. Hat ja auch eine gewisse Erotik. Oder?

Mittwoch, 4. Mai 2011

zweimal Peter



Heute setzen wir mal die Portrait-Reihe mit Peter fort. Ich habe gestaunt, wie gut er sich vor der Kamera bewegen konnte. Ein Model-Talent, würde ich mal sagen. Wir haben es dennoch bei ein paar Portraits belassen. Man hat ja nicht immer die Zeit, für weitere Spielereien.

Die Entscheidung zwischen Schwarzweiß oder Farbe war mal wieder nicht leicht. Heute hat sich Schwarzweiß durchgesetzt. Das nächste mal vielleicht wieder Farbe, mal schauen ...